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Mediation – mehr als eine alternative Konfliktregelung
Die Mediation hält mit Macht Einzug in die außerprozessuale und prozessuale Streitschlichtung.
Nicht ohne Grund: eine erfolgreiche Mediation verhilft den Konfliktparteien zu einer zeitnahen, kostengünstigen und vor allem dauerhaft tragfähigen Lösung ihrer Probleme... » mehr lesen
Mediation? Ist das eine spirituelle Erfahrung? Eine neue Fitnessbewegung unter Vegetariern? Ein Sitzkreis mit Räucherstäbchen?
Der Begriff ist durchaus nicht jedem geläufig.
Dabei ist die Idee der Mediation so alt wie die Menschheit. Auch in der modernen westlichen Welt hat die Anwendung dieser „sozialen Technik“ eine lange Tradition und wurde zum Beispiel im 17. Jahrhundert zur Beendigung des dreißigjährigen Krieges im westfälischen Frieden von Münster angewendet. Der damals entscheidende Vermittler, der Botschafter der Republik Venedig, Contareno, wurde bereits in einem zeitgenössischen Stich als „Mediator“ bezeichnet.
Ganz aktuell ist der Streit um die geplante Waldschlösschenbrücke im Dresdner Elbtal (Das MT berichtete mehrfach, zuletzt am 14.12.06 S. 26). Dem Dresdner Elbtal droht die Aberkennung des erst 2004 erlangten Titels Unesco-Weltkulturerbe, wenn die Brücke an der vorgesehenen Stelle gebaut wird. Die Beteiligten haben erkannt, dass eine ausschließlich juristische Lösung nicht zu einem Ergebnis führt, dass den Interessen der Beteiligten gerecht wird. Nun sind auf Anraten des Oberverwaltungsgerichtes Bautzen Mediatoren beauftragt worden.
Was ist Mediation?
Also doch keine Modeerscheinung? Aber was dann?
Der Begriff selbst stammt aus dem Lateinischen (Medius/Medium = in der Mitte sein) und findet sich auch im Anglo-Amerikanischen wieder (to mediate = vermitteln).
Vereinfacht gesagt, ist Mediation ein Verfahren zur konstruktiven Regelung eines Konfliktes. Die Konfliktparteien suchen mit Unterstützung eines besonders ausgebildeten, am Konfliktgeschehen unbeteiligten Dritten (Mediator) einvernehmliche Vereinbarungen, die ihren zentralen Bedürfnissen und Interessen gerecht werden.
Im Mittelpunkt dieses Prozesses steht die eigenverantwortliche Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten durch die Streitparteien selbst.
Hintergrund der Mediation ist die Erfahrung, dass die Beteiligten in einem fortgeschrittenen Konflikt nur noch den Widerspruch zwischen den gegenseitig aufgebauten Positionen sehen. Die auf beiden Seiten hinter den Positionen stehenden Anliegen und Bedürfnisse werden kaum noch wahrgenommen.
Gerade diese den Konflikt eigentlich verursachenden Interessen der Beteiligten sind allerdings regelmäßig nachvollziehbar und grundsätzlich anerkennenswert.
Maßgebliche Aufgabe des Mediators ist es, die Parteien bei der Freilegung dieser Grundinteressen zu unterstützen. Dadurch, dass die Beteiligten im Rahmen einer Mediation die eigentlichen Beweggründe des Gegenübers verstehen und akzeptieren, werden Gegensätze in Spielräume verwandelt. Der Blick der Beteiligten wird frei für neue Lösungsmöglichkeiten.
Die Vorteile der Mediation
Damit unterscheidet sich die Mediation wesentlich von einem Gerichts- oder Schlichtungsverfahren. Diese Verfahren werden vom Gericht entschieden oder verglichen. Unabhängig davon, ob es eine Entscheidung durch Urteil oder im Wege der Vergleiches gibt, bleiben die Parteien in einer Vielzahl der Fälle unzufrieden zurück, weil die das Verfahren eigentlich verursachenden Interessen und Beweggründe in einem derartigen Rahmen nicht berücksichtigt werden (können).
Selbst der „Gewinner“ eines Prozesses ist häufig kein Sieger: Zusätzlicher Effekt eines förmlichen Gerichtsverfahrens ist regelmäßig, dass die persönliche und geschäftliche Beziehung zu dem Gegner und/oder vormaligen Partner nach einem langen und kostspieligen Verfahren geschädigt, wenn nicht sogar zerstört ist.
In diesem Punkt liegt der entscheidende Vorteil eines Mediationsverfahrens. Die Parteien bestimmen hier selbst, worüber verhandelt wird, und entwickeln auch selbst die Lösungen. Dadurch finden sich Vereinbarungen, die deutlich differenzierter und besser auf die individuelle Situation der Parteien zugeschnitten sind. Darüber hinaus ist die Durchführung eines Mediationsverfahrens meist deutlich kostengünstiger als ein Prozessverfahren.
Folge einer erfolgreichen Mediation ist, dass sich die Beteiligten auch für die Zukunft gegenseitig als kompetente Partner für Problemlösungen wahrnehmen können. Das im Rahmen des Konflikts beeinträchtigte Vertrauensverhältnis wird repariert, im Idealfalle sogar vertieft.
Empirischen Untersuchungen zufolge sind Parteien, die im Rahmen einer Mediation Vereinbarungen gefunden haben, nicht nur zufriedener, sie streiten sich auch seltener erneut vor Gericht.
Wo wird Mediation eingesetzt?
Die Vermittlungstechniken der Mediation werden seit langem auf dem Arbeitsmarkt und in Tarifauseinandersetzungen eingesetzt. Neu ist der zunehmend systematische und professionalisierte Einsatz der Mediation im Bereich familienrechtlicher Streitigkeit und im Wirtschaftsleben. Prädestiniert ist die Mediation daneben für arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen, Erbstreitigkeiten und Fragen der Unternehmensnachfolge.
Im Grunde gibt es keinen Streit, der sich nicht für die Mediation eignen würde. Sie ist daher schon heute mehr als nur eine alternative Konfliktregelung. « schließen
Anwaltliche Mediation in Minden
Die Anwälte und Fachanwälte Astrid und Bernd Kaufhold bieten unter dem Dach der überörtlichen Rechtsanwaltssozietät Kaufhold-Drewes-Brey und Rauch neben Ihrer anwaltlichen Tätigkeit nunmehr auch die Durchführung von Mediationsverfahren an... » mehr lesen
Beide Anwälte/Mediatoren haben langjährige Erfahrungen im Anwaltsberuf. Insbesondere die Bearbeitung mehrerer tausend Prozeßverfahren hat gezeigt, dass die Klärung eines Streits durch ein Urteil oder durch einen Vergleich den wirklichen Interessen der Parteien oft nicht gerecht wird.
Selbst der „Gewinner“ eines Gerichtsverfahrens ist häufig kein Sieger. Dies gilt ganz besonders in den Fällen in denen die Streitparteien in längerfristigen Beziehungen zueinander stehen. Wie z. B. am Arbeitsplatz, in der Familie oder in Erbengemeinschaften etc.
Besonders reizvoll finden die Anwälte/Mediatoren die Kombination der Vermittlungsgrundsätze der Mediation mit anwaltlichem Know-How.
Ein entscheidender Vorteil im Verhältnis zu den Gerichtsverfahren ist außerdem, dass mit Hilfe der Mediation schneller und kostengünstiger tragfähige Lösungen erzielt werden können.
“Wir freuen uns diese zukunftsträchtige Dienstleistung als erstes Anwaltsbüro in Minden anbieten zu können!“ so Anwältin/Mediatorin Astrid Kaufhold. „Wir bieten an:
Zwei- und Mehrparteienmediation; Einzel- und Co-Mediation sowie ein unverbindliches kostenloses Informationsgespräch.“ « schließen